Aufatmen bei Kunden und Reisebüros: die gebuchten Reisen von JT Touristik sind nun doch bis 31. Oktober abgesichert. Dies teilte der vorläufige Insolvenzverwalter des Berliner Reiseveranstalters, Stephan Thiemann, mit.
Wer sich gerade mit JT im Urlaub befindet oder für Oktober eine Reise gebucht hat, musste in den letzten Tagen bangen. Bislang war nicht sicher, ob das zuständige Versicherungsunternehmen Generali die zwingend vorgeschriebene Absicherung der JT Reisen über den 14. Oktober hinaus übernimmt. Diese Zweifel konnte Thiemann nun ausräumen. Alle Abreisen bis 31. Oktober sind demnach inklusive Rückflug „zu 100 Prozent“ abgesichert und finden auch wie geplant statt.
JT Reisen soll es weiterhin geben
Der Geschäftsbetrieb während des Insolvenzverfahrens von JT Touristik soll dem Insolvenzverwalter zufolge „vollumfänglich weiterlaufen“. Ziel ist der Erhalt von Unternehmen und aller 64 Arbeitsplätze sowie natürlich eine reibungslose Organisation und Durchführung aller Reisen. Dazu werden er und sein Team zusammen mit Vertretern der Generali und dem Insolvenzrechtsspezialisten Tourate ein umfassendes Sanierungskonzept erarbeiten. Mit einer Insolvenzgeldvorfinanzierung will man die Gehälter der 64 Mitarbeiter sichern. Das Insolvenzgeld zahlt die Bundesagentur für Arbeit 3 Monate lang.
Nach wie vor kein neuer Versicherer
In wie weit die Fortführung des Geschäftsbetriebs, also der Verkauf von Reisen, weiter möglich ist, ist derzeit noch unklar. Denn nach wie vor kann JT Touristik für Reisen ab 1. November nicht den gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungsschein vorlegen. Das heißt, es wurde immer noch kein Nachfolger für Generali gefunden. Generali steigt ja bekanntlich aus dem Reiseversicherungsgeschäft aus und hat daher bereits im Frühjahr den Vertrag mit JT gekündigt. Eine Lösung für dieses Problem will JT in der kommenden Woche präsentieren.
JT selbst beteuert, dass sich die Suche nach einem Versicherer aufgrund der hohen Prämienzahlungen schwierig gestaltet. Die bisherigen Angebote sind demzufolge für JT nicht finanzierbar gewesen. Die Ursache für die stark gestiegenen Prämienzahlungen sieht JT in der Unister-Pleite, die viele Versicherer geschockt hätte.