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Die insolvente Air Berlin geht nun den nächsten Schritt der Abwicklung. „Ein eigenwirtschaftlicher Flugverkehr (..) ist spätestens nach dem 28. Oktober nicht mehr möglich“, heißt es in einer Mitteilung. Das bedeutet nichts anderes, als dass sämtliche Air Berlin Flüge mit dem AB-Code eingestellt werden. Nicht alle betroffenen Kunden können indes auf Erstattung ihrer Kosten hoffen.

Noch immer ist nicht klar, wie es mit Air Berlin weitergeht. Auch der 150 Mio. Euro Kredit des Bundes konnte die insolvente Airline nicht vor dem nächsten Schritt bewahren: Alle eigenen Linienflüge des Billigfliegers können nicht mehr planmäßig stattfinden, werden eingestellt. „Spätestens“ zum 28. Oktober, wie Air Berlin-Chef Thomas Winkelmann und der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus ausdrücklich betonen. Branchenkenner gehen davon aus, dass bereits in der kommenden Woche die ersten Flüge gestrichen werden.

Tickets für Air Berlin Flüge: Stichtag 15. August

Für Kunden wie auch Veranstalter sind dies keine guten Nachrichten. Es ist davon auszugehen, dass Passagiere, die einen Flug vor dem 15. August bei Air Berlin gebucht haben, auf ihren Kosten sitzen bleiben. Die Tickets sind bei den möglichen Nachfolgern nicht gültig. Mit einer Rückerstattung des Reisepreises für Air Berlin Flüge können sie daher nicht rechnen. Lediglich wer seinen Reisepreis mit Kreditkarte bezahlt hat, darf noch hoffen. Belastungen können hier nämlich im Fall einer Insolvenz wieder gut geschrieben werden. Dazu müssen sich betroffene Kunden mit ihrem Kreditkartenunternehmen in Verbindung setzen.

Tickets, die nach dem 15. August ausgestellt wurden, will Air Berlin aus einem eigens dafür angelegten Treuhand-Konto begleichen. Am 15. August hat Air Berlin offiziell Antrag auf Insolvenz gestellt. Ab diesem Zeitpunkt darf das Treuhand-Konto belastet werden. Angaben, wie genau und in welchem zeitlichen Rahmen die Erstattung ablaufen soll, bleibt die Airline jedoch schuldig.

Veranstalter müssen Ersatz suchen

Die betroffenen Veranstalter, die Pauschalreisen mit Air Berlin Flügen verkauft haben, müssen nun schnellst möglich nach Ersatz für die ausgefallenen Flüge suchen. Allzuviele dürften dies aber nicht sein, da die meisten Ferienflüge von der Air Berlin-Tochter Niki durchgeführt werden. Niki ist ausdrücklich nicht von der Insolvenz betroffen, soll auch ganz normal weiterbetrieben werden. Gleichs gilt für LG Walter.

Air Berlin hat derzeit rund 8.000 Beschäftigte. Bei diesen ist die Unruhe groß. der betrriebsrat erarbeitet derzeit mit Hochdruck einen Sozialplan. Wieviele mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes rechnen müssen, ist noch völlig offen. Erste Schätzungen belaufen sich auf 1.400, Insider gehen aber von weit mehr aus. Vorsichtshalber will Air Berlin Jobbörsen für die Mitarbeiter veranstalten, bei denen sich neue Zukunftsperspektiven ergeben sollen.

Die Übernahmeverhandlungen der AirBerlin gehen indes in die heiße Phase. Während sich die Lufthansa optimistisch äußerte, sieht Mitbewerber Easyjet „Probleme“. Mit beiden wird bis 16. Oktober exklusiv verhandelt.