Die meisten deutschen Flughäfen können mit dem Jahr 2018 bislang zufrieden sein. Ausschlagebend dafür ist vor allem ein gesteigertes Interesse der Fluggäste an Europaflügen. Alerdings: der Inlandsverkehr schwächelt.
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) zieht aus den ersten sieben Monaten dieses Jahres eine „grundsätzlich“ positive Bilanz. 136,8 Millionen Passagiere wurden 2018 bislang an den untersuchten 22 deutschen Airports abgefertigt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies ein Zuwachs von 4,6 Prozent.
Allerdings: es gibt auch „Störfaktoren“. Diese beziehen sich vor allem auf den innerdeutschen Verkehr. Hier gibt es noch Angebotslücken zu schließen, sagt die ADV. Entstanden sind diese Lücken laut ADV durch die Air Berlin-Pleite. Daher ist der Inlandsverkehr um 4,9 Prozent auf ingesamt 26,6 Millionen Fluggäste zurück gegangen.
Europa-Flüge sind Wachstumsgarant
Doch diese Flaute auf dem innerdeutschen Markt wird durch eine starke Nachfrage bei den Europa-Flügen kompensiert. 86,1 Millionen Passagiere nutzten deutsche Flughäfen für einen Flug vom oder ins europäische Ausland. Laut Statistischem Bundesamt konnten dabei vor allem Flüge nach Griechenland (plus 21,6 Prozent), in die Türkei (plus 19,7 Prozent) und nach Zypern (plus 11,5 Prozent) zulegen.
Auch die Interkontinentalflüge sind im Plus, wenn auch nur mehr mit 1,9 Prozent. Einen großen Anteil daran haben die Flüge nach Ägypten, die im Vergleich zum Vorjahr um 55,4 Prozent angewachsen sind. Wie auch die Türkei erlebt das Land am Nil 2018 ein touristisches Comeback. Anders hingegen die USA: die Zahl der Transatlantikflüge mit Ziel in den Staaten ist um 7 Prozent zurückgegangen.
So legten deutsche Flughäfen zu:
Folgende deutsche Flughäfen konnten am stärksten zulegen:
- Frankfurt plus 8,8 Prozent (insg. 39,5 Mio. Passagiere)
- Hannover plus 8,1 Prozent (insg. 3,5 Mio.)
- Stuttgart plus 6,5 Prozent (insg. 6,5 Mio.)
- Nürnberg plus 5,9 Prozent (insg. 2,4 Mio.)
- Köln/Bonn plus 4,5 Prozent (insg. 7,2 Mio.)
- München plus 2,6 Prozent (insg. 26,2 Mio.)
- Berlin/Schönefeld plus 0,4 Prozent (insg. 7,4 Mio.)
Allerdings mussten zwei Flughäfen auch massive Rückgänge hinnehmen: In Düsseldorf sind die Zahlen um 7,2 Prozent eingebrochen (insg. 13,3 Mio. Passagiere). Und auch in Berlin-Tegel sanken die Fluggastzahlen durch das Aus der Air Berlin um 5,5 Prozent auf 11,6 Millionen.