Mega-Deal in der Hotelbranche: Mövenpick verkauft seine Hotelsparte komplett an die französische Accor-Gruppe. Für rund 467 Mio. Euro gehen die 84 Hotelanlagen weltweit sowie die 42 derzeit im Bau befindlichen Resorts an den Pariser Konzern über. Allerdings unter Vorbehalt.
Die Möwe fliegt nicht mehr – zumindest in der Hotelbranche. Mövenpick verkauft seine gesamte, zum Luxussegment zählende Hotelkette an die französische Accor-Gruppe. In Zahlen bedeutet das: 84 bestehende Hotelanlagen mit insgesamt 200.000 Zimmern in Europa, dem Mittleren Osten, Asien und Afrika sowie 42 geplante Anlagen bekommen einen neuen Eigentümer; 16.000 Beschäftigte einen neuen Arbeitgeber. Das Volumen des Deals: 467 Mio. Euro (569 Mio. Schweizer Franken).
4.300 Accor-Hotels weltweit
Für Accor, eine der größten Hotelketten der Welt, eigentlich Peanuts. Denn die Franzosen betreiben bereits 4.300 Resorts und Residenzen in 95 Ländern rund um den Globus. Dazu gehören auch 25 weitere Marken wie zum Beispiel Ibis, Sofitel, Raffles oder Mercure.
Die Mövenpick-Mehrheitseigentümer, die deutsche Familie von Finck, stimmte dem Verkauf der Hotelsparte an Accor zu. Ebenso der Partner von Mövenpick, die Kingdom Holding. Man erhofft sich durch die Integration in die Accor-Gruppe das Wachstum zu beschleunigen. Die Mövenpick Hotels können nun unter anderem vom Kundenbindungsprogramm und den weitläufigen Vertriebskanälen von Accor profitieren.
Mövenpick Hotels wollen weiter wachsen
Mövenpick Hotels & Resorts haben sich hohe Ziele gesetzt für die kommenden Jahre. Bereits in diesem Jahr sollen 11 weitere Hotels eröffnen. Bis 2020 soll die gesamte Kette auf 125 Anlagen anwachsen. Mit Accor im Rücken scheinen diese Pläne durchaus realistisch.
EU muss noch zustimmen
Allerdings, wie üblich bei solchen Deals, muss die EU-Kommission als Wettbewerbshüter noch zustimmen. Dass sie dies keineswegs immer tut, hat die gescheiterte Übernahme der Niki durch Lufthansa gezeigt. Eine Entscheidung zum Mövenpick-Deal wird für das zweite Halbjahr 2018 erwartet.