Nun also doch: Ex-Formel1-Pilot Niki Lauda hat ein Gebot für die insolvente Niki abgegeben. Ryanair hingegen hat ihr Interesse an der Tochter von Air Berlin zurückgezogen. Am heutigen Donnerstag läuft die Bieterfrist ab.
Damit ist Niki Lauda, der einstige Gründer des Ferienfliegers Niki, offensichtlich der einzige Ernst zu nehmende Bieter. Ryanair will Niki nicht übernehmen, da es nachwievor keine Klarheit über die tatsächliche Größe der Fliegerflotte von Niki gibt. Die gleiche Begründung gab die Bietergemeinschaft Zeitfracht/Nyak ab, die ebenfalls nicht mehr interessiert ist.
Niki Lauda: Unklarheit über Fliegerflotte
Auch Lauda hatte sich bereits kritisch geäußert. Es sei nicht klar, wieviele Flugzeuge der Niki noch zur Verfügung stehen. Die Lufthansa, deren Niki-Deal durch das Veto der EU-Kommission geplatzt ist, hat von der 20 Maschinen umfassenden Niki-Flotte vier gekauft. Diese muss sie nun aber an einen möglichen neuen Eigentümer weiterverkaufen. Die übrigen Flieger sind angeblich im Besitz von Leasinggesellschaften. Dies war bei Air Berlin als Mutter-Konzern von Niki, übliche Praxis. Sämtliche Maschinen waren nur gemietet.
Der Niki-Insolvenzverwalter Lucas Flöther hatte angekündigt, dass die Bieterfrist am Donnerstag endet. Denn dann erlischt die Betriebszulassung von Niki. Das bedeutet, sämtliche Start- und Landerechte, die so genannten Slots, fallen wieder zurück in den allgemeinen Slot-Pool. Die Slots sind aber das eigentlich Wertvolle der Niki.
Unklar ist (bei Redaktionsschluss), ob die Schweizer Linien- und Charterfluggesellschaft PrivatAir noch an Niki interessiert ist und rechtzeitig ein entsprechendes Angebot abgeben wird. Gleiches gilt für Thomas Cook und die British Airways-Mutter IAG. Beide Unternehmen wurden laut Insidern auch immer wieder als mögliche neue Eigentümer der Niki gehandelt.
Lufthansa darf LG Walter übernehmen
Indes hat die EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme der LG Walter durch die Lufthansa gegeben. Hier konnten keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken vorgebracht werden. Die Air Berlin-Regionalflugtochter LG Walter war ursprünglich Bestandteil des großen Air Berlin-Deals der Lufthansa, der durch das Fehlen der Niki nun stark abgespeckt ist.