Die indonesische Urlaubsinsel Bali ist abgeschnitten. Aus Angst vor einem bevorstehenden Vulkanausbruch wurde der internationale Flughafen nahe der Hauptstadt Denpasar geschlossen. Tausende Urlauber, darunter auch hunderte Deutsche, sitzen derzeit auf Bali fest.
Nachdem der Vulkan Mount Agung bereits im September durch verstärkte Aktivitäten von sich Reden machte, scheint es nun ernst zu werden. Eine vier Kilometer hohe Rauchsäule steigt über dem 3000 m hohen Berg in die Luft, im Krater brodelt Magma. Explosive Eruptionen und Flammen werden ebenfalls festgestellt. Experten des Vulkanologischen Instituts in Indonesien rechnen mit einem unmittelbar bevorstehenden Ausbruch.
Vulkanausbruch Bali: Großes Gebiet evakuiert
Das Gebiet im Umkreis von 10 Kilometern um den Mount Agung wurde zur Sperrzone erklärt. 25 Dörfer wurden bereits evakuiert. Die betroffenen Inselbewohner mussten sich in Notunterkünfte begeben. Die Behörden haben die höchste Alarmstufe ausgerufen.
Vor allem für den Flugverkehr ist die derzeitige Lage sehr gefährlich. Die Vulkanasche, der der Agung in die Luft schleudert, kann Triebwerke beschädigen. Der Flughafen der balinesischen Hauptstadt Denpasar ist daher geschlossen, ebenso wie der auf der Nachbarinsel Lombok.
Alarmstufe Rot für Flugverkehr
Viele Airlines haben auf die hohe Gefährdung bereits reagiert. Nicht nur Flüge nach Bali entfallen. Auch mehrere Verbindungen nach Australien sind betroffen. Die Flugkorridor nach Down Under geht über Indonesien. Wie lange die Vulkanasche den der Flugverkehr beeinträchtigt, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Experten sagen, die Asche könne bis zu vier Wochen lang in den Himmel steigen.
Aktuell sitzen mehrere tausend Touristen auf Bali fest, darunter auch einige hundert aus Deutschland. Zudem leben rund 400 Deutsche dauerhaft in dem Urlaubsparadies. Da sich in der betroffenen Sperrzone keine Hotels befinden, sind zumindest die Touristen nicht direkt gefährdet.
Indonesiens Regierung kündigt Ersatzverkehr an
Die Indonesische Regierung hat bereits angekündigt, im Falle eines massiven Ausbruchs Busse und Fähren einzusetzen, die die Urlauber auf die indonesische Hauptinsel Java bringen sollen. Von dort aus könnten sie dann ihren Heimflug antreten. Ob und in wie weit dies realisierbar ist, bleibt unklar. Denn bei einem massiven Ausbruch wären auch die Fluglinien von und nach Java betroffen. Und ob ein geordneter Schiffsverkehr dann möglich ist, ist ebenfalls nicht sicher.
Hoher Schaden für Wirtschaft
Für Indonesien, dessen Haupteinnahmequelle der Tourismus ist, bedeutet der Vulkanausbruch einen herben Schaden. Bali ist das wichtigste Urlaubsziel des Inselstaates. Rund 5 Millionen Menschen verbringen hier jährlich ihren Urlaub.
Bereits im September zeigte der Mount Agung verstärkte Aktivität. 130.000 Menschen wurden damals evakuiert. Von diesen befinden sich immer noch 25.000 in Notunterkünften. Das letzte Mal war der Mount Agung Mitte der 60er Jahre ausgebrochen. Damals kamen rund 1500 Menschen ums Leben.