„There is no rain, only liquid sunshine“
Die Unterbringung erfolgte entweder in Gastfamilien oder in der Hunter’s Lodge. Dies war eine Art Wohnheim für Sprachschüler aus aller Welt mit einer Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsraum. Ich hatte mich für die zweite Variante entschieden. Nichts desto trotz habe ich die Englische Küche, Kultur und Sprache intensiv kennen lernen dürfen.
Torbay: Ausgangspunkt für Ausflüge
Die Sprachschule war in Paignton in der Region Torbay (dazu gehören noch die Städte Torquay und Brixham). Der Ort liegt direkt an der Küste der Englischen Riviera. Es ist eine nette kleine Stadt und ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge. Von Montag bis Freitag hatten wir jeweils Unterricht. Dieser war natürlich komplett auf Englisch. Der Unterricht wurde auf die Teilnehmer abgestimmt und auch die Klassen hatten nicht allzu viele Schüler. Somit war der Unterricht auf die Schüler individuell zugeschnitten. Zweimal die Woche hieß es für uns auch „English to go“. Der Nachmittagsunterricht wurde dann nach draußen verlegt. Wir haben hier mehrere Ausflüge zum Beispiel nach Totnes, Kents Cavern oder nach Dartmoor gemacht.
Meine Highlights & Insider England Reisetipps:
Brixham:
Brixham ist eine Hafenstadt. Ein Muss in England sind Fish and Chips. Hier kann ich nur das Rockfish direkt am Hafen empfehlen. (An Wochenenden sollte man vorher reservieren). Es wird täglich fangfrischer Fisch serviert. Man kann hier auch, mit etwas Glück, den Kuttern beim Einlaufen zusehen. Das der Fisch wirklich fangfrisch ist kann man auch gut daran erkennen, dass nicht jeder Fisch der auf der Karte steht am jeweiligen Tag serviert wird.
Exeter:
In dieser Stadt gibt es eine wunderschöne Kathedrale. Auch zur Vorweihnachtszeit ist der Weihnachtsmarkt sehr zu empfehlen. Dort gibt es viele kleine liebevoll dekorierte Stände. Von leckerem Essen, über Glühwein bis hin zu Deko ist alles vertreten. Auch das „Mugglers Inn“ ist für alle Harry Potter Fans ein Muss. Das ist eine Bar in einer kleinen Gasse, in der es ausgefallene Cocktails im Harry Potter Ambiente gibt. Die Shopping-Freunde unter uns sind hier ebenfalls gut aufgehoben. Es gibt zahlreiche Läden für den kleinen und großen Geldbeutel. Exeter lässt jedes Shopping Herz höher schlagen.
Totnes:
Hier kann ich den Weihnachtsmarkt sehr empfehlen. Dieser ist in der Vorweihnachtszeit jeden Dienstag. Es gibt zahlreiche Leckereien, Handgemachtes und Live Musik. Perfekt um sich vorweihnachtlich einzustimmen J In den Geschäften ist alles organisch und nachhaltig. Sehr zu empfehlen ist auch der Devon Cream Tea in Totnes. Der typische Afternoon Tea mit Scones. Sehr gehaltvoll aber perfekt nach einem Tag an der frischen Luft. Wer gerne die Englische Küche näher kennen lernen möchte, sollte hier auch Pasties probieren.
Cockington Court:
Ein kleines, malerisches Dorf in dem reetgedeckte alte Häuschen zu finden sind. Es gibt hier viele Handwerksläden und Ateliers. Aber auch Cafe’s, Shops und Ferienwohnungen. Das Dorf liegt in einer weitläufigen Parkanlage und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Cardiff:
Die Hauptstadt von Wales bietet sich für Kultur, Shopping oder einfach zum Verweilen in einem Café oder Restaurant an. Ein kleiner Tipp für alle Harry Potter Fans. J.K. Rowling hat in der „Royal Arcade“ von Cardiff ihre Inspiration für die Winkelgasse gehabt. Man fühlt sich dort direkt wohl und in den Film versetzt. Meine Empfehlung für alle, die Süßes lieben: Welsh Cakes
PS: Auf den Weg nach Cardiff lohnt sich ein Abstecher in das Museum of Welsh Life. Das ist ein keltisches Dorf, in dem sich auch das Schloss St. Fagans befindet. Dies ist im Sommer ein guter Tipp, da die typischen englischen Gärten zum Verweilen einladen. Eintritt frei, man kann gerne in die aufgestellte Spendenbox ein paar Pfund werfen.
Kents Cavern:
Die Kalksteinhöhle ist wirklich einen Ausflug wert. Neben altsteinzeitlichen Spuren kann man auch wunderbare Tropfsteine in der Höhle bewundern.
Dartmoor:
Für jeden Naturliebhaber ein absolutes Muss in dieser Region. Es war ein perfekter Ausflug nach einem Schultag, um einfach mal den Kopf frei zu kriegen. Absolute Ruhe, ein fabelhafter Ausblick und auch wildlebende Pferde konnten wir beobachten. Empfehlenswert ist ein festes Schuhwerk und trockenes Wetter (soweit man das für die Region vorher sagen kann). Einen Abstecher in das Dorf Widecombe in the Moor kann ich hier nur empfehlen.
Torquay:
Sehr Sehenswert ist das Torre Abbey Museum. Hier wechseln die Kunst-Ausstellungen regelmäßig. Der Hafen bei Sonnenuntergang bietet eine traumhafte Kulisse, um einfach den Moment zu genießen (natürlich auch für wundervolle Fotos). Torquay lohnt sich für einen kleinen Shopping-Abstecher, wobei ich hier wirklich Exeter mehr empfehlen kann.
Dartmouth:
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st eine wunderschöne Hafenstadt mit vielen Segelschiffen und bunten Häusern. Die Läden hier sind etwas teurer und gehobener. Ein absolutes Highlight hier: Die Fahrt von Paignton nach Dartmouth mit der Dampf-Lok entlang der Küste und Naturlandschaft. Vom Bahnhof geht es dann mit der Fähre zur anderen Seite von Dartmouth. Hier gibt es bereits Kombi-Tickets. PS: Im Winter gibt’s die Fahrt auch als Christmas-Train.
Allgemeine Reise-Tipps für Südengland:
Die Region Torquay ist ideal für Standort-Rundreise mit dem Mietwagen. Jeder der sich den Linksverkehr nicht zutraut, keine Sorge es gibt super Bus- und Zugverbindungen, die nicht teuer sind.
Reisen im Winter
Die Orte sind nicht zu sehr überlaufen, außer am Wochenende in der Vorweihnachtszeit. Da hier jeder beim Shopping unterwegs ist. Jedoch haben manche Sehenswürdigkeiten im Winter geschlossen.
Reisen im Sommer
Im Sommer ist die Region sehr beliebt und somit auch teils überlaufen. Auch in der Sprachschule sind sehr viele Schüler. Also wer den Sommer liebt und es quirlig haben möchte, ist dort zu dieser Zeit perfekt aufgehoben.
Kultur:
Viele Museen sind kostenfrei, da diese sich nur durch Spenden finanzieren. Am Eingang der jeweiligen Museen findet man die Spendenboxen.
Essen:
Für den kleinen Geldbeutel sind die zahlreichen Pubs ideal. Man kann dort in gemütlicher Atmosphäre wirklich günstig essen. Wer nicht so auf das typische Pub-Food (Burger, Steak, Pommes, etc.) steht, für den gibt es auch zahlreiche Restaurants. Die Preise sind vergleichbar mit deutschen Restaurants.
Typisch für die englische Küche:
- English Breakfast – sehr üppig und gehaltvoll
- Handgemachte Fudges (Weichkaramell Bonbons in allen möglichen Geschmacksrichtungen) – seeehr süß
- Pasties – Herzhafte, gefüllte Teigtaschen
- Afternoon tea mit Scones – sehr zu empfehlen
- „Chips“ – Man bekommt in Pubs fast zu jedem Gericht Pommes (Aber keine Sorge, wenn man die Gegend zu Fuß erkundet, hat man die Kalorien gleich wieder verbrannt 😉
Shoppen:
Kurz vor Weihnachten gibt es zahlreiche Prozente auf Parfüme, Schmuck und vieles mehr. Einfach ein reines Mekka für alle Schnäppchenjäger oder auch super, um günstig Weihnachtsgeschenke zu kaufen. PS: Immer aufpassen, dass man die Gepäckgrenze bei der jeweiligen Airline nicht überschreitet, sonst wird es doch wieder teuer..
Geld:
Ihr könnt vorab Geld wechseln oder auch ganz bequem mit Eurer EC-Karte am Automaten Geld abheben. Man kann aber auch bequem fast überall mit Kreditkarte zahlen, selbst wenn es nur ein Bier im Pub ist ..
Sprachschüler: Als Sprachschüler erhält man in vielen Shops einen Student-Discount. Nachfragen lohnt sich.
Land & Leute:
Aufgepasst für alle Nachtschwärmer und Partyliebhaber: Prinzipiell wurde die Sperrstunde um 23:00 Uhr abgeschafft, jedoch halten sich viele Pubs nach wie vor daran.
Die Region Südwestengland bietet sich auch ideal an, um sein Englisch etwas aufzufrischen oder aufzupolieren. Die Leute dort sprechen nicht allzu sehr im Dialekt und sind somit gut zu verstehen. Auch kann man generell sagen, dass die Leute sehr nett, offen, hilfsbereit und freundlich sind. So kommt es oft vor, das man im Pub oder auf dem Weihnachtsmarkt einfach mal ins Gespräch kommt.
Zur Weihnachtszeit in England:
Für Weihnachtsliebhaber wirklich eine Empfehlung. Es ist überall weihnachtlich dekoriert, die Weihnachtssongs laufen auf Dauerschleife und es gibt zahlreiche Weihnachtsmärkte. Manche sind wirklich urig und einzigartig, manche ähneln eher einem Volksfest.
Das Wetter in England:
Das Wetter in England ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Dieses kann sich binnen weniger Minuten von strahlendem Sonnenschein zu strömenden Regen oder umgekehrt ändern. Auch ist es oft, durch die Lage an der Küste, sehr windig. Daher ist eine Regenjacke die beste Investition. Auf Regenschirme hingegen kann man gut verzichten. Jedoch ist es nicht wirklich kalt zu dieser Jahreszeit. Im Durchschnitt hatten wir 8 – 12 Grad. Aber wie sagen die Engländer so schön: „There is no rain, only liquid sunshine“.
Fabienne Schönfeld